Sunday, 11. June 2006

Sonntag, 11/06: Ein verregneter Sonntagnachmittag...

Ausschlafen, so richtig schön faulenzen und sich mit allem viiiiiel Zeit lassen, französische Musik hören... das war mein Vormittag...

Um 1 habe ich caroline, eine Britin getroffen um zusammen mit ihr nach Changi zu fahren, einer so ziemlich weit im Osten Singapurs gelegenen Fast-Halbinsel.
Von dort aus kann man mit einem Boot in 10 min. nach Pulau Ubin fahren, einer kleinen, ländlichen Insel, die so wie Singapur vor 50 Jahren aussehen soll.

Ihr habt richtig gelesen: SOLL...Kaum saßen wir im Bus, fing es an zu regnen wie verrückt, so sehr, dass sogar die Reifen des Busses sehr seltsame Geräusche von sich gaben... Leider hat es sich dann so richtig eingeregnet, so dass wir uns erstmal Ponchos gekauft haben...
Half aber auch nichts, der Regen war so heftig, dass wir lieber nicht mit dem Boot übersetzen wollten....
Und was macht man in Singapur, wenn man ncihts besonderes zu tun hat? Richtig, essen! Changi Village ist stadtbekannt für ein indonesisches Gericht namens Nasi Lemak: Reis in verdünnter Kokosmilch gedünstet mit Sambal, Isin Bilik (getrockneten Anchovis), Ei, Gurke und Makrele, das Ganze kredenzt auf einem (Bananen-)blatt... superlecker...

Kleiner Einschub: wie gesagt, in Sing apore dreht sich alles um Essen und es gibt sogar so etwas wie eine Bibel der Food Lover:

Makan Sutra (nein, nicht Kama Sutra, das dachte ich anfangs auch...), was wohl soviel wie „endlos essen“ heißt.
In diesem Guide erwähnt zu werden, adelt jedes Restaurant, jeden Essenstand oder Imbiss: Es wird kein Unterschied zwischen teuren und sehr günstigen Etablissements gemacht, auch der kleinste Stand, der nur ein Gericht anbietet, kann erwähnt werden. Und so kommt es, dass einige Leute tatsächlich quer durch die Stadt fahren, nur um das ultimative Nasi Lemak mit Makrele zu bekommen....

Da das Wetter, obwohl wir aufgegegessen hatten, nicht viel besser wurde, entschieden wir uns, Changi Chapel anzuschauen, eine kleine, sehr einfache Kapelle, die von POW, Kriegsgefangenen, erbaut wurde.
Nachdem die Japaner im 2. Weltkrieg Singapore eingenommen hatten, haben sie einige Kriegsgefangenenlager auf der Insel errichtet, das größte von ihnen ist wohl Changi...
Das Museum, das sie um die (übrigens nachgebaute) Kapelle errichtet haben, hat sehr eindrucksvoll dargestellt, was vor, während und nach der Besetzung durch die Japaner (1942-45) los war. Die Japaner waren nciht gerade sehr angenehme Kriegsherren, vor allem gegenüber der chinesisch-stämmigen Bevölkerung. Erschießungen, Folter, Unterdrückung, Schikane und ständige Manipulation waren wohl (und das zeigt nciht nur dieses Museum) an der Tagesordnung. Die Japaner, die die vormalige britische Herrschaft und den starken chinesischen Einfluss zurückdrängen wollten, haben der Stadt sogar einen neuen Namen gegeben, Shonanto (Licht des Südens, oder so) und die Bevölkerung zum Japanischlernen verdonnert. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für sonderlich gute diplomatische Beziehungen zwischen den Ländern... aber das hat sich wohl geändert, wenn man bedenkt, dass das japanische Kaiserpaar dieses Wochenende zu Besuch in Singapur war.....

Übrigens, kaum waren wir mit der MRT in die Stadt zurückgefahren, wurde das Wetter auch wieder schön ....

Sonntag 11/6/06: Die Tücken des Einkaufens und Genießen auf Japanisch ;-)

Singapur ist für seine Shoppingzentren weltbekannt und selbst, wenn man nicht so gerne einkauft, kommt man kaum drum herum:

Ich hatte von einer Kollegin gehört, dass man im Carrefour, einem der großen (französischen) Supermärkte hier DEUTSCHES BROT kaufen könne.
Nach 7 Wochen im Lande habe ich schon ein bisschen Sehnsucht nach richtige schönem Graubrot... also machte ich mich auf den Weg nach SunTEcCity, wo sich ein großer Carrefour befindet. SunTecCity ist die Mall, die ich auch von meinem Fenster sehen kann (siehe Gallery), also fußläufig zu erreichen.

Leider hatte ich unterschätzt, wie groß SunTEcCity ist; ich habe geschlagene 2 Stunden gebraucht, um

1. mich durch das Einkaufscenter mit all seinen Klamotten-, Uhren-, Schuh- Läden zu kämpfen
Und irgendwie ist was Wahres dran am Angebot, das sich seinen Bedarf schafft. Nachdem man an 20 Läden vorbeigetigert ist, beginnt man doch nachzudenken, ob man nicht irgendwas braucht... ein T-Shirt, Schuhe, Hosen.. (braucht man immer .. vor allem in Singapore)
Kurz, der Konsumwahn war nahe dran, auch mich zu erfassen....

2. nachdem ich mich in den Carrefour gerettet hatte, kam die schwierigste Aufgabe : Wie schaffe ich es, vom 2. in den 1. Stock zu kommen, wo sich die Lebensmittelabteilung befindet. Ich musste 3 !!! Verkäufer fragen, weil der Carrefour einfach nur unübersichtlich ist (Wahnsin mit Methode...). Aber wenigstens konnte ich so etwas ähnliches wie deutsches Brot (Walnut Leaf) ergattern. Und da ich nun schon einmal da war, habe ich gleich noch europäischen Käse gesucht...Ich habe mich dann mit australischem Camembert begnügt, weil alle anderen Käsesorten zu horrenden Preisen feilgeboten wurden. Das gleiche gilt auch für bittere Schokolade (74%) und Haferflocken (was kann man schon sonst zum Frühstück essen ;-), die aber trotzdem Platz in meinem Einkaufskorb fanden.

Nach dieser Shopping-Tortur, für die ich eigentlich nur eine halbe Stunde brauchen wollte, gings im Regen zurück nach Hause, wo ich dann
endlich
leckeres Brot mit Käse und Bitterschokolade geniessen konnte... hmmmm... Ganz ehrlich, so ein bissschen Heimweh habe ich schon... aber nur ein bisschen...


Aber Singapur wäre nicht Singapur, wenn der Tag schon zu Ende wäre! Nach meiner nachmittäglichen Siesta (in der Zeit bin ich übrigens auch am besten per Skype erreichbar!!!)

Gings schon wieder los, dies mal zu einer

Japanischen Party:

Eine Freundin von Ally hatte gehört, dass ich – zumindest noch ein bisschen- Japanisch spreche und der japanischen Kultur nciht gerade abgeneigt bin und mich deswegen zu einer Party bei ihrem japanischen Freund eingeladen...
Eine Party in einem fantastischen Wohnung: das Wohnzimmer voller dunkler Korbmöbel, einem orientalisch angehauchtem Podest mit Hängematte, selbst gemalten Bildern ( wenn ich so malen, zeichnen oder wenigstens kneten könnte... wow) und es gab auch noch japanisches Essen:

Kare-Raisu (Japanisches Curry), Sushi, Teriyaki Chicken....(habe ich schon erwähnt, dass sich in Singapur alles ums Essen dreht?)...
Und –wie klein-die Welt mal wieder ist, einer der Mitbewohner des Japaners (das ganze ist eine WG) ist ein Türke aus... naaa, ratet mal... Karlsruhe , der bei Siemens arbeitet...

Es waren hauptsächlich Japaner da, also jede Menge Gelegenheiten, Japanisch ein bisschen aufzufrischen, obwohl ich gemerkt habe, dass ich mal wieder ein bisschen lernen muss, damit das Ganze nicht einschläft.
Um die WM kamen wir trotzdem nicht herum, aber zm Glück gab es auch ein paar Fußball-Ignoranten (Japan hat zum Glück nicht gespielt).

Search

 

Status

Online for 6584 days
Last update: 7. Aug, 09:42

Credits

Recent Updates

Hoch in den Bergen......
Gruen und huegelig so weit das Auge reicht ... so hatte...
milesaway - 7. Aug, 09:42
Abschied von der Arbeit
Mein letzter Tag im Singapore-Office begann mit einer...
milesaway - 6. Aug, 04:59
Hungrige Geister
*Seufz* Die letzte Woche auf Arbeit ist schon fast...
milesaway - 26. Jul, 11:53
Taiwan - July 8-12
Ich hatte mir eigentlich nicht so viele Hoffnungen...
milesaway - 22. Jul, 09:28
Hier wird auch gearbeitet....
Bei all den Wochenendunternehmungen, die ich hier so...
milesaway - 22. Jul, 08:40

Introduction
Profil
Logout
Subscribe Weblog